18. Tag: Saigon – Monkey Island – Saigon (160 km – 5h)

Wir haben heute einen "freien Tag" – ein Tag zu viel für Saigon finden wir, denn wir haben bereits alle Sehenswürdigkeiten so gut wie „abgearbeitet“. Also was tun? Wir hatten uns am Tag zuvor erkundigt, was man noch machen könnte und kamen auf die Idee eine Tour zu den Monkey Islands zu machen. Gesagt getan. Wir buchten die Reise über die Hotelrezeption. Wir werden pünktlichst abgeholt. Die Reiseleitung ist nur auf Englisch möglich gewesen; wir schaffen das schon. Ein älterer Herr nimmt uns in Empfang. Der Kleinbus hat sogar WLAN. Oh man, die sind uns in Vietnam im digitalen Zeitalter weit voraus. Wir unterhalten uns ganz nett. Als ich einmal eine Frage stelle, und nachfragen will, ob ich es richtig verstanden habe, schallt es auf einmal in einem „Militärton“ zurück: YES Sir – da muss ich (wir) erst einmal schlucken und das verdauen. Es wird uns heute noch mehrmals so gehen. Der Weg zur Affeninsel ist weit; ca. 3h Fahrt. Unterwegs müssen wir mit einer Fähre übersetzen und uns in die Schlange der Wartenden einreihen. Ein dickes fettes Auto fährt an uns vorbei; wahrscheinlich mittels Zahlung eines Extrabeitrages darf er sich vor uns einreihen. Das kennen wir… Unser Tourguide empfiehlt uns dann, als wir ankamen, dass wir alles, was nicht Niet und nagelfest ist lieber im Auto lassen sollten. Die Affen klauen hier so ziemlich alles, was sie bekommen können. Ich soll sogar die Kamera hierlassen; geht ja gar nicht. Auf jeden Fall ist vor uns eine wohl etwas wohlhabendere vietnamesische Familie mit Kindern unterwegs. Die Kinder tragen Basecaps; wir denken uns, das wird lustig. So ist denn auch. Die Mützen werden den Kindern gestohlen. Die Affen sitzen in den Bäumen! Aber sie sind schlau und vermutlich daran gewöhnt, denn ihnen werden über Wärter Beutel mit Erdnüssen zugeworfen und potz Blitz lassen sie ihre Utensilien fallen und stürzen sich auf die Beutel. Mütze gerettet, zwar schmutzig, aber immerhin wieder da. Ein paar französische Jugendliche füttern am Wegesrand die Affen auch mit Nüssen, die Affen sitzen dabei auf ihren Knien. Na ob das gesund ist; das sollte man wohl lieber lassen. Man weiß nie, was ggf. passieren kann. Von hier aus unternehmen wir noch eine Bootstour mit einem Schnellboot in die Mangroven. Es geht ziemlich rasant in die Kurven und das fetzt schon ein bisschen. Wir fahren zu einer Art Museum, wo uns gezeigt wird, wie im Vietnamkrieg der Vietcong auch von hier aus operierte. Einfach unvorstellbar, dass hier in dieser Hitze unter diesen Bedingungen auszuhalten. Auch hier wurden die Mangrovenwälder von den Amerikanern „entlaubt“. Sie wussten sich offenbar nicht anders zu helfen um den Feind sichtbar zu machen. Alles hier war verseucht und japanische Studenten haben den Mangrovenwald wieder aufgeforstet. Von hier aus geht es dann zurück, doch vorher machen wir irgendwo hier Station um noch Mittag zu essen. Wir fahren zu einer Ferienanlage (vermutlich für Einheimische), denn es ist kaum jemand hier. Wir bekommen ein gutes Mittagessen und fahren dann wieder los. Unterwegs erfahren wir von unserem Guide, dass er während des Vietnamkrieges auf der anderen Seite, also mit den Amerikanern, gegen seine Landsleute gekämpft hatte. Darum auch wohl noch dieser Befehlston! Irgendwie ist dann auf der Fahrt die „Luft“ raus und es gibt nicht mehr viel zu erzählen. Unser Fahrer rast mächtig und drückt auf die Tube – Formel 1 ist angesagt. Wir werden wieder vor dem Hotel abgesetzt. Uns hüngert ein wenig und wir gehen in die Nudel bar gegenüber dem Hotel. Hier ist es wirklich preiswert und man freut sich über uns Touris. Am Abend wollen wir noch einmal in die Stadt und wir beschließen uns zu trennen. Jeder hat noch etwas zu erledigen, Souvenirs müssen gekauft werden, ein bisschen shoppen usw. Das ist ganz gut so, da hocken wir uns nicht auf der Pelle. Wir gehen natürlich zu Fuß, schlendern noch einmal zum Ben Thanh Market. Wir kaufen diverse Sachen, handeln und freuen uns über ein paar Schnäppchen (vermeintliche?) Um die Ecke ist der Street Food Markt und wir essen etwas zum Abendbrot. Dieser Markt ist wirklich Klasse. Man kann sich in Ruhe aussuchen, was man essen möchte. Die Schaubilder erleichtern einem die Auswahl. Wir suchen uns ein Plätzchen und stellen fest, dass hier so ziemlich alle Sprachen der Welt gesprochen werden. Das Treiben lohnt sich zu beobachten. Auf dem Rückweg ins Hotel gehen wir wieder durch den Park, der wie immer Abend voll ist. Im Hotel treffen wir uns mit unseren Freunden und feiern den Abschied unseres Urlaubs. Der letzte Schluck aus unserer Schnapsflasche wird gelehrt und wir beobachten das Gewusel in der Stadt von oben. Gute Nacht.