Montafon - Herbst 2017

Allgemeines...

Reisebericht – Österreich Montafon Herbst 2017 

Ein paar Tage ausspannen war mal wieder angesagt…Unsere diesjährige Herbsttour verschlug uns ins Montafon nach Österreich in das wunderschöne Örtchen GASCHURN. Wir buchten die Reise über GROUPON (zum Schnäppchenpreis). Unser Hotel war das first mountain.at. Das Hotel kann man durchaus (weiter) empfehlen, wenn man bereit ist ein paar Abstriche am/im Luxus zu machen. Unser Zimmer war top, die Einrichtung alles sauber. Ein Mangel war, dass die Türe zum Balkon/Terrasse defekt war und man Angst haben musste, dass die Tür einem entgegenfällt (Problem war jedoch dem Hotel bekannt). Sämtliches Essen und Trinken war im Preis inbegriffen (quasi wie All incl.). Man kann nicht behaupten, es hätte nicht geschmeckt, aber Buffet ist manchmal halt nicht für jedermann. Freizeitaktivitäten im Haus (Kletterhalle, Kino, E-Bike-Verleih) sind vorhanden. Zur Entspannung auch eine Sauna, die wir nicht ausprobiert haben. Also von unserer Seite 4 Sterne für das Hotel. In Preis/Leistung ein gutes Angebot. 

Das Wetter war für uns natürlich der Hit, weil unschlagbar gut…


1. Tag – Wanderung Wiesbadener Hütte

Tour um das Hohe Rad
Tour um das Hohe Rad

Um unsere Touren richtig planen zu können nutzten wir die Montafon App. Eine wirklich gelungene App, die alles bietet! Ein dickes Plus! So suchten wir uns unsere erste Tour auch aus. Es ging zur Wiesbadener Hütte.

Um der Umwelt etwas Gutes zu tun, beschlossen wir unser Auto stehen zu lassen. Leider war es die „falsche“ Entscheidung, denn die Fahrt mit dem Bus über die Silvretta-Hochalpenstraße ist teurer als mit dem Auto; verstehe das wer kann! Im Bus fallen auf jeden Fall 4 Euro/Person als Maut neben dem Preis mit dem Bus an.

Los ging es auf der Bielerhöhe am Silvretta-Stausee. Unsere Tour sollte uns rund um das Hohe Rad führen. Dazu folgten wir der wirklich guten Beschilderung. Als erstes vom Parkplatz entlang der Staumauer und dann links abbiegen. Der Weg war wirklich leicht begehbar. Als es jedoch dann zum Aufstieg ging, haben wir schon mächtig geschnauft und mussten sogar ein paar kleinere Schneefelder passieren, jedoch ohne größere Probleme (man  muss nur ein bisschen mehr aufpassen, wohin man tritt). Als „mittelschwer“ diese Tour einzustufen erachten wir jedoch eher als problematisch. Auf jeden Fall erreichten wir den Radsattel (2.652m) und hatten einen fantastischen Rundblick auf die Gipfel. Von hier aus ging es dann fast nur noch bergab. Zunächst zur Wiesbadener Hütte mit dem Blick auf den Piz Buin (3.312m) und einige andere 3.000-ender. Wir hatten Glück, die Hütte hatte den letzten Tag offen, also gab es noch was zu essen und zu trinken. Wir hatten aber auf jeden Fall noch Reserve mit! Wir konnten das Panorama der 3000-ender genießen und uns gestärkt auf den Rückweg machen. Wir wählten die Tour direkt durchs Tal. Man kann auch einen Weg oberhalb wählen. Da uns dann dort doch zu viele Leute unterwegs schienen und wir etwas geschafft vom Aufstieg waren, wählten wir die „leichtere“ Variante. Auch von hier kann man das Panorama genauso genießen. Am Silvretta-Stausee zurück fing es dann leicht zu regnen an, aber kein Problem mit dem Ziel vor den Augen.

Rundum also eine herrliche, abwechslungsreiche und beeindruckende Hochgebirgstour zu dem vermutlich formschönsten Gipfel der Silvretta. Der Anstieg über die "Normalroute" ist jedoch steil, man sollte also wirklich trittsicher unterwegs sein und darauf achten dass einem nicht ein Steinschlag in Lebensgefahr bringt! 


2. Tag – Wanderung Garneraschlucht – Fenggatobel

Garneraschlucht - Fenggatobel
Garneraschlucht - Fenggatobel

Der zweite Tag begann wettermäßig eher schlecht, es regnete bis ca. 14.00 Uhr. Dann war Besserung in Anmarsch und wir machten uns auf den Weg eine zumindest kleine Wanderung zu absolvieren. Dazu ging es zur Versettla-Bahn. Von dort aus folgten wir den Schildern  Richtung Ganeu und Ganeu über Fengatobel. Die Schlucht nach oben war sehr schweißtreibend. Durch den Dauerregen am Vormittag waren die Treppen/Steine und Wurzeln äußerst glitschig und man musste höllisch aufpassen! Der Weg nach oben lohnt sich aber dennoch. Unterwegs begegnete uns sogar eine Gämse, die uns wie verwundert anschaute, wie es heute jemand wagen konnte, den Weg hier nach oben zu stapfen. Man kommt dann auf der Ganeumaisäß an und hat einen fantastischen Blick zu den gegenüberliegenden Gipfeln, die sich teilweise noch in den Wolken befanden. Die Sonne gewann aber zunehmend an Kraft und vertreib diese… Wir konnten uns so auf der Alm etwas ausruhen und Kraft schöpfen. Weiter ging es dann in Richtung Lifinar und Schwitzerhüsli. Wir folgten dem Pfad nach Gaschurn über Pfangeswald. Auch eine schwierige Passage zurück ins Tal, wenn vor allem die Wurzeln noch nass sind. Man muss ständig auf der Hut sein nicht auszurutschen. Auf jeden Fall eine Tour, die uns auch sehr gut gefallen hat.


3. Tag - Neue Heilbronner Hütte Tour - E-MTB

Bereits einen Tag zuvor reservierten wir die Räder beim Intersport an der Versettla-Bahn. Eine durchaus kompetente Beratung hier und wir bekamen eine tolle Einweisung und wichtige Tipps. Es war schließlich unsere erste Tour mit so einem Rad. Ein kleiner „Knackpunkt“ der Tour war der Umstand, dass beide Hütten mit Ladestationen unterwegs bereits dicht gemacht hatten; es bestand somit keine Möglichkeit nachzuladen. Wir haben daher ein Zusatz Akku für den Notfall mitgenommen. Ein Zusatzrucksack und beide Sturzhelme waren übrigens kostenlos! Bereits nach wenigen Metern kam so richtig cooles Feeling auf, denn es ist wirklich ein tolles Gefühl, etwas entspannter Berge hinauf zu fahren. Nach der Mautstelle fährst man auf asphaltierter Straße über Ganifer (Autofahrverbot) in Richtung Verbellaalpe bzw. Kopssee. Wir fuhren fast ausnahmslos im ECO-Modus (um Strom zu sparen). Bereits hier waren einige steile Passagen dabei; es ging permanent bergauf. Dann biegt man in Sichtweite der Staumauer nach links ab. Auf einem Schotterweg geht es in Richtung Verbellaalpe. Bereits hier kann man den Blick auf die Berge genießen. Ab der Verbellaalpe geht es dann noch einmal ein bisschen steiler nach oben. Man zweigt dann auf einen Weg direkt zur Neuen Heilbronner Hütte. Kurz vor der Hütte geht es ziemlich steil bergan; hier mussten wir kurzzeitig mal den TURBO-Gang einlegen. Zum Glück hatten wir genug Strom gespart. Oben angekommen genossen wir das Panorama mit dem Scheidsee. Eine kleine Stärkung nahmen wir zu uns und dann ging es wieder zurück. Am Kopssee machten wir noch einmal halt und umrundeten diesen, auch eine zu empfehlende Tour. Das kleine Café am Stausee am Parkplatz hatte noch offen, so dass man hier sogar einkehren konnte. Von dort aus ging es wieder den gleichen Weg zurück. Unsere Bremsen wurden mächtig strapaziert und rochen schon leicht verdächtig. Aber die Abfahrt war einfach genauso cool. Ca. 16.30 Uhr kamen wir am Intersport wieder an und weil es uns so gut gefallen hatte, entschlossen wir uns noch eine kleine Tour anzuhängen. Die Akkus wurden nochmal getauscht und auf ging es den steilen Anstieg nach Ganeu. Diesmal mit vollem TURBO-Gang, den wir brauchten jetzt nicht zu sparen. Oben angekommen schwitzen wir nicht mal… 

Also E-MTB Tour ist etwas Cooles und hat einfach nur Spaß gemacht. Ein MUSS!


4. Tag – Wanderung Versalspitze (2.462m)

Heute ging es mit der Tafamuntbahn die erste Etappe den Berg hinauf (1.717m). Ab hier ging es bis zum Gipfel stets bergan. Dabei waren die ersten Höhenmeter die wohl steilsten, weil es bestimmt 400hm über 80% Neigung nach oben ging. Unterwegs natürlich ein paar schwindelerregende Blicke zurück ins Tal. An einer Stelle konnten wir sogar Preiselbeeren sammeln und verspeisen; eine willkommene Pause. Als wir dann endlich das Hochplateau erreichten, war der Gipfel bereits in greifbarer Nähe. Dennoch mussten wir uns noch ein wenig bemühen. Trotz Sonne wurde es nun empfindlich kühler und der Wind tat sein Übriges. Wir mussten unsere warmen Sachen schnell anziehen. Am Jöchli ging es dann auf den Gipfel. Ein breiter Weg, man braucht keine Angst zu haben oder schwindelfrei zu sein. Von oben hat man dann eine fantastische Sicht auf das Bergpanorama um einen herum. Der Eintrag ins Gipfelbuch ist natürlich Pflicht. Hinter einer kleinen geschützten Bergkuppe konnten wir uns ein wenig ausruhen und etwas essen. Dann ging es wieder zurück ins Tal Richtung Verbellaalpe; etwas Trittsicherheit zu Beginn der steilen Passage beim Abstieg ist erforderlich. In der Ferne konnten wir die Neue Heilbronner Hütter erblicken, die wir am Vortag noch mit dem EMTB erklommen hatten. Nach einer kleinen Abkürzung kamen wir dann auf den Wanderweg Richtung Wiegensee. Von hier oben aus hat man dann einen tollen Blick in Richtung Staumauer vom Kopssee. Der Weg ist nun nicht mehr beschwerlich und gut gangbar. Man befindet sich in einer geschützten Hochmoor-Landschaft. Es ist dann noch ein kleines Stückchen bis zum Wiegensee, der uns im Sonnenschein tiefblau begegnet. Hier ist ein ideales Plätzchen um sich noch einmal auszuruhen. Weiter geht es bergab vorbei an einigen Orten, wo man ebenfalls noch einen Blick auf das tolle Panorama vor sich hat. Unser Ziel ist am Ende die Mittelstation der Tafamuntbahn, wo es eine kleine Stärkung gibt. In den bereitstehen Liegestühlen genießen wir die Sonne und fahren dann wieder zurück ins Tal.


5. Tag – Heimreise über Lichtenstein

Es geht wieder Richtung Heimat. Doch bevor wir aufbrechen machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Lichtenstein und besuchen die Hauptstadt Vaduz mit ihrem markanten Schloss. Der Ort ist nicht groß und man kann einen gemütlichen Bummel machen. Es gibt hier ein tolles Museum (Hilti Art Fundation), welches man aufsuchen sollte, wenn man mehr Zeit hat. Der Weg zum Schloss ist ein bisschen steil, aber von oben hat man einen wunderbaren Blick über das Tal. Die alte Rheinbrücke aus Holz sollte man auch nicht verpassen. Zurück geht es dann über die Schweiz/Österreich nach Deutschland…