5. Tag: Halong Bucht (Schiff)

Mich treibt es noch vor Sonnenaufgang an Deck. Es ist Tai Chi angesagt. Ich habe das noch nie probiert und finde das sehr interessant. Mit mir hat es noch drei andere Gäste an Board getrieben. Unser „Vorturner“ gibt sich viel Mühe und ich muss mich äußerst anstrengen alles ihm nachzumachen. Nach dem Frühstück tuckern wir weiter zum Ti Top Island. Hier sollen wir einen Gipfel erklimmen und baden gehen. Mal ehrlich! Baden gehen… Das geht bei aller Liebe hier nicht. So schön die Halong Bucht auch ist. Man kann hier nicht baden gehen, denn es schwimmt ziemlich viel Unrat und Plastikmüll im Wasser und es vermiest einem die Lust darauf. Wir gehen also an Land und steigen schwitzend die zahlreichen Stufen nach oben und haben dann einen fantastischen Blick auf die Bucht mit ihren zig Booten, die hier vor Ort ankern. Wir haben Glück, dass wir am Morgen die ersten Touris waren. Nach uns reist die Schlange bergan nicht ab. Am „Strand“ waten wir zumindest bis zu den Knien im Wasser. An Board zurück gibt es dann natürlich bereits wieder etwas zu essen. Wir erreichen dann pünktlich Halong und unser Gerd ist wieder da und nimmt uns in Empfang. Es geht auf irgendwelchen Umwegen in Richtung Hanoi. Unterwegs machen wir Station in Ninh Giang. Wir haben eine „Privatvorstellung“ eines Wasserpuppentheater-Ensembles in einem kleinen Dorf. Für uns vier wird wirklich und ernsthaft eine Vorführung gestartet. Unser Gerd erklärt uns immer brav alles, was jetzt dargestellt wird. Das ist wirklich sehr interessant, aber auch amüsant. Wir klatschen brav Beifall, wie es sich gehört. Die „Band“ (nennen wir sie einmal so) welche die Vorführung begleitete, winkte uns nach jedem Klatschen unsererseits freundlich zurück. Wir haben heute wieder viel gelernt. Eine tolle Veranstaltung! Von hier aus geht es in ein einheimisches Lokal und es gibt mal wieder etwas zu essen. Natürlich sehr gut. Doch nun müssen wir wieder nach Hanoi. Unser nächstes Abendteuer wartet bereits. Bevor wir uns in Hanoi von „Gerd“ verabschieden, gehen wir noch einmal in eine Bia-Hoi Bar und trinken unser letztes gemeinsames Bier. Wir lachen viel mit „Gerd“ und erfahren sehr viel – auch privates von ihm, was uns sehr hilft das Land und seine Menschen besser zu verstehen. Wir verabschieden uns von unserem Fahrer, geben ihm ein kleines Trinkgeld. „Gerd“ begleitet uns noch zum Bahnhof und verabschiedet sich dann auch von uns, nachdem er uns die Zug-Tickets gegeben hat. Wir sind nun so ein bisschen auf uns alleine gestellt. Ob das so alles funktioniert??? Pünktlich um 19.00 Uhr öffnen sich die Tore zum Zug. Wir zeigen unsere Tickets und dürfen in ein kleines Abteil einchecken. Viel Platz hat es hier nicht, aber es geht schon irgendwie. Die Betten/Liegen sind ein bisschen hart, aber zum Glück gibt es eine Klimaanlage. Wir haben uns zum Glück vorher noch mit Bier eingedeckt und spielen ein bisschen Karten oder lesen. Der Zug setzt sich in Bewegung. Es rumpelt um pummpelt und man hat das Gefühl der Zug entgleist jeden Moment. Die Geschwindigkeit ist auch nicht die schnellste, aber egal. Die Toiletten im Zug sind dafür passabel und man kann sich auch ein bisschen frisch machen. Es ist ein normaler Zug, den auch die Einheimischen nutzen. Die Nacht wird lustig werden. Irgendwie schläft jeder von uns doch mehr oder weniger ein.