17. Tag: Aberdeenshire

Unser Frühstück startet heute ein bisschen verspätet; unsere Gastgeber haben verschlafen...Soll vorkommen! Auf jeden Fall laufen sie jetzt doppelt so schnell und entschuldigen sich ein paarmal. Uns stört es nicht. Heute ist unser Castle-Tag... Die Region im Osten Schottlands ist besonders abwechslungsreich: sie reicht von der ursprünglichen, nur dünn besiedelten Welt der Cairngorm Mountains bis an die sturmumtosten Küsten der Nordsee und des Moray Firth. Mal lieblich, mal schroff, gehören sie zu den eindrucksvollsten Küsten der Welt. Bis auf vier kleine Städte hat Aberdeenshire einen dörflich ländlichen Charakter. Erster Anlaufpunkt ist das Castle Fraser. Das Schloss von 1636 mit seinem z-förmigen Grundriss diente bereits mehrmals als Filmkulisse – wohl wegen des wuchtigen Äußeren mit überragendem Rundturm. In der großen Halle, die in ihrer Schlichtheit archaisch wirkt, schauen die Ahnen der Frasers ernst auf den Besucher herab. In grünen Raum – so geht die Sage – wurde einst eine Prinzessin im Schlaf ermordet und anschließend die Treppe heruntergeschleift. Das Blut, mit dem sie Treppe befleckte, konnte jedoch nicht entfernt werden, so sehr die Dienerschaft auf schrubbte. Man entschloss sich daher, die Treppe mit Holz zu verkleiden. Bis heute hat niemand gewagt, die Stufen zu entfernen. Auch die Prinzessin soll noch des nachts die Stätte der ruchlosen Tat heimsuchen. Sehr nett hier! Unser National Trust for Scotland Discover Ticket macht sich nun mehr als bezahlt. Das zweite Schloss des Tages ist Crathes Castle. Das schottische Märchenschloss aus dem 16. Jahrhundert war über 400 Jahre im Besitz derselben Familie. Es liegt in einem riesigen Landschaftspark. Wander- und Spazierwege führen zu Eichen, Bächen und einer vielfältigen Pflanzenwelt, von der sich Gartenliebhaber inspirieren lassen können. Im Inneren der Burg sind wertvolle Möbel und Kunstgegenstände aus mehreren Jahrhunderten zu bewundern. Anschließend brechen wir auf nach Stonehaven. Wir parken Scotti am anderen Ende der Stadt und machen von hier aus eine Wanderung zum Dunnottar Castle. Die wuchtige Burg aus dem frühen Mittelalter thront auf einem Felsen im Meer. Während des Bürgerkriegs spielte die Festung eine bedeutende Rolle. 1651 wurde Karl II. mit den schottischen Kronjuwelen (Krone, Schwert und Zepter) im Scone Palace zum König gekrönt. Diese wurden anschließend nach Dunnottar gebracht. Als die Burg schließlich belagert wurde, schmuggelte die Frau des Priesters die Insignien unter ihrem Rock heraus. Also ein geschichtsträchtiger Ort; leider gilt unser Ticket hier nicht und wir bezahlen unseren Eintritt brav. Anschließend gehen wir dann am Meer entlang zurück nach Stonehaven. zum Dinner versorgen wir uns heute einmal mit Fish&Chips aus einem Imbiss. Die netten Jungs geben sich mit uns viel Mühe beim entziffern der Speisekarte. Mit unseren Pappschachteln gehen wir dann zum Strand und verspeisen unseren Fisch; sehr lecker; hätte man so nicht vermutet. Damit geht dann unser Castle-tag zu Ende und wir erreichen erschöpft unsere Farm und genießen die Stunden im Solon. Natürlich mit Whisky, Bier und Wein und vielen Gesprächen mit dem Hausherrn.