11. Tag: Quy Nhon – Nha Trang (215 km – 4h)

Zum Frühstück erwartet uns ein reichhaltiges Buffet, leider ist der Frühstücksraum ziemlich voll und der Krach der Chinesen ist schon grenzwertig. Hier sind zwei Europäerinnen, die die Leute bedienen, mit einer kommen wir ins Gespräch – eine Holländerin. Pünktlich zur verabredeten Zeit finden wir uns in der Lobby ein und unser neuer Reiseleiter empfängt uns. Die Organisation der Reise ist perfekt. Er heiß Young, ein wenig schwer zu verstehen, aber er gibt sich große Mühe und mit der Zeit gewöhnen wir uns daran. Wir steigen wieder in unsere Komfortlimousine mit endlos viel Platz ein und schon geht es los. Young erzählt uns auch viel über sich, sein Land, die Region. Wir machen halt an einem Traumstrand. Young holt uns etwas zu essen, zu unserem Erstaunen, was wir so ein bisschen als „peinlich“ empfinden. Das müsste er nun wirklich nicht. Wir sollten ihm etwas bezahlen, doch das übersteigt wohl sein Verständnis von Gastfreundschaft. Wir fügen uns und nehmen seine Einladung dankend an. Es gibt eine Art Trockenfisch, kleine Kalmarers, die wir probieren. Bei einer weiteren Rast ist es das gleiche Spiel. Wir erreichen dann Nha Trang. Unser erstes Ziel sind hier die Po Nagar Cham Twin Towers. Die Anlage ist ein ehemaliger hinduistischer Tempelkomplex der Cham. Der Haupttempel ist das letzte große Bauwerk der Cham-Architektur. Die Anlage ist in einem sehr guten Zustand, da sie offensichtlich restauriert wurde. Nach unserer etwas schwierigen Parkplatzsuche gehen wir mit Young also dort hinein. Die vielen Busse mit vielen Chinesen nerven hier einfach ohne Ende. Den Chinesen scheint jeder Anstand, jedes Mitgefühl gegenüber anderen ein Fremdwort. Alle stehen im Vordergrund; es wird fotografiert, geschwätzt (laut!). Es wird keine Rücksicht auf andere genommen. So macht der Besuch hier nicht wirklich Freude, zumal die Verständigung mit unserem Reiseleiter zusätzlich erschwert wird. Wir sind froh diesen Temple am Ende wieder verlassen zu können. Etwas mehr Zeit und Ruhe wäre hier schön gewesen. Wir fahren jetzt zur Long Son Pagoda. Zu unserem Erstaunen herrscht hier so ziemliche Ruhe – keine Chinesen zu sehen. Heute bietet die Long Son Pagode eine wunderschöne und einzigartige taoistische Architektur der Jahrhundertwende, die sich durch die Verschönerung mythischer Tiere und Skulpturen taoistischer Götter auszeichnet. Es ist auch ein funktionierendes Kloster mit einer Schule für Mönche auf dem Gelände. Ein beeindruckender dreistöckiger Eingang, der mit Mosaikdrachen geschmückt ist, führt zu dem großen Tempelgelände, das mit Topik Pflanzen geschmückt ist. Hinter dem Tempel führen 152 Stufen zur Hauptattraktion der Long Son Pagode, dem 24 Meter hohen, weißen Buddha-Bild, der auf einem Lotusthron sitzt. Um die Ecke befindet sich ein großer liegender Buddha, dessen Rückwand eine Reliefdarstellung der Mönche und Nonnen zeigt, die in den späten 1950er Jahren starben, als sie gegen das korrupte, von den USA unterstützte Diem-Regime protestierten. Von der Plattform am Fuß des weißen Buddhas aus kann man Nha Trang und das dahinterliegende Meer aus der Vogelperspektive betrachten. (Quelle: http://www.vietnam-guide.com/nha-trang/attractions/long-son-pagoda.htm)s wir mit unserer Besichtigung fertig sind treffen wir wieder unseren Guide Young und fragen ihn, wieso hier keine Chinesen sind. Eine simple Antwort folgt: Chinesen sind hier unerwünscht, weil sie die heilige Ruhe stören. Es gibt ein Zutrittsverbot für Reisegruppen. Toll!

 

Nun dürfen wir in unser Hotel in der Nähe des Strandes – das Starlet Hotel. Deluxe ist etwas anderes, finden wir. Es war das wohl mit Abstand schlechteste Hotel auf unserer Reise durchs Land, aber halt ok für eine Nacht. Das Hotel scheint in russischer Hand zu sein, wie wohl der Rest der Stadt auch. Überall kyrillische Schriftzeichen. Man ist voll auf die Klientel aus Russland hier eingestellt. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Strand (ca. 200m) – ein Stadtstrand für Leute die das mögen. Unser Ding ist es nicht… Wir platzieren uns in einer der Bars und trinken erstmal was. Zumal ist es interessant, die Menschen zu beobachten. Auf dem Rückweg sind wir dann mal wieder auf Nahrungssuche und werden in einem Lokal fündig, wo man sich das Essen aussuchen kann. In vielen Bottichen schwimmen verschieden Fische oder Meeresfrüchte. Wir suchen uns zwei Exemplare aus und diese werden gewogen und dann frisch zubereitet. Eine gute Wahl. Dann flanieren wir wieder am Strand entlang uns suchen nochmals ein Lokal auf, wo zudem auch noch eine Band spielt. Nha Trang für einen Tag ist also ausreichend. Die Nacht ist nicht die beste, denn die Klimaanlage macht komische Geräusche.